Aktionen

Aktionswoche „Demokratie stärken“, 5.–9. Mai 2025

Zum Gedenktag am 8. Mai setzen wir – die Initiative Historiker*innen für eine demokratische Gesellschaft (hist4dem) – mit einer Aktionswoche ein Zeichen für eine starke und wehrhafte Demokratie. Wir laden alle, die sich mit historischer Bildung befassen, dazu ein, sich mit eigenen Aktionen an dieser thematischen Woche zu beteiligen. Hinweise auf Aktionen können per Mail an aktionen@hist4dem.de geschickt werden. Dazu sollte das folgende Formular benutzt werden:

Mehr Informationen

Gemeinsam wollen wir den aktuellen und zukünftigen Herausforderungen durch wachsende demokratiefeindliche Tendenzen begegnen und unsere Demokratie stärken, indem wir das Bewusstsein für ihren Wert und ihre Bedeutung schärfen – bei Jugendlichen, Erwachsenen und gerne auch bei Kindern. Unser Ziel ist es, Menschen dazu zu ermutigen, aktiv für eine Gesellschaft einzutreten, die sich auszeichnet durch Solidarität, Vielfalt, Rechtsstaatlichkeit, Offenheit und den Schutz der Menschenrechte.

Die Aktionen können alle denkbaren Formate haben: Vorträge, Podiumsdiskussionen, Lehrveranstaltungen, Workshops, Theater, Filmvorführungen mit Diskussion, Zeitzeugengespräche, Rundgänge, digitale Events usw.

Jede Gruppe plant und organisiert vor Ort selbst und bedient sich dafür des Namens, Logos und Rahmendesigns, die das Netzwerk zur Verfügung stellt. Die Kooperation zwischen Universitäten, Schulen, Museen, Archiven, Gedenkstätten, Einrichtungen der Lehrer*innenbildung, Verbänden, Vereinen, Initiativen, Netzwerken usw. ist ausdrücklich erwünscht, um einen möglichst breiten Personenkreis anzusprechen. Wir wollen nicht (nur) in den Unis bleiben, sondern rausgehen, uns vernetzen, Aktionen mit Anderen planen und zusammen umsetzen.

Ideen und Pläne aus den einzelnen Gruppen werden zeitnah unter www.hist4dem.de gesammelt und zugänglich gemacht. Auf diese Weise schaffen wir einen Pool an Anregungen und bieten einen Überblick über alle Aktivitäten und die notwendigen Informationen für Besucher*innen.

Liste der geplanten Aktionen (alphabetisch nach Ort sortiert):

Frankfurt (Oder)

Filmvorführung: Eine Stadt und drei Diktaturen (1933–1989)

8.5.2025, 17–18 Uhr, Kulturmanufaktur Gerstenberg, Ziegelstraße 28A

Details

Im Rahmen der Aktionswoche der Historiker:innen für eine demokratische Gesellschaft werden im Vorprogramm der Reihe Filmosophie studentische „Erklärfilme“ gezeigt und von Prof. Klaus Weber sowie Felix Töppel M.A. inhaltlich kommentiert. Die kurzen Filme wurden im Rahmen einer Kooperation zwischen der Europa-Universität Viadrina und Prof. Sandro Pezzella an der Hochschule MacroMedia Leipzig von Studierenden produziert. Sie zeigen anhand von wenigen ausgewählten Häftlingsschicksalen die Wirkungen von Diktaturen in Frankfurt (Oder). Das Projekt drehte sich um das ehemalige Stadtgefängnis (heute die Gedenk- und Dokumentationsstätte „Opfer politischer Gewaltherrschaft“), in dem unter dem Nationalsozialismus, zur Zeit der sowjetische Besatzung und dann bis zum Ende der DDR viele politische Gefangene einsaßen.

Kontakt: Felix Töppel <toeppel@europa-uni.de>


Jena

Entfesselte Gewalt. Das Kriegsende 1945 in Thüringen am Beispiel Saalfelds

7.5.2025, 18–20 Uhr, Ladenkirche Winzerla, Anna-Siemsen-Straße 29.

Details

Der Vortrag von Johannes Streitberger beleuchtet das Kriegsende 1945 in Thüringen am Beispiel Saalfelds – vom Zerfall der NS-Herrschaft über die Wirkung der Goebbelschen Durchhaltepropaganda und das Handeln lokaler Funktionsträger bis hin zu den NS-Endphaseverbrechen und Bombardierungen.

johannes.streitberger@uni-jena.de

Köln

Die pädagogische Arbeit im NS-Dokumentationszentrum Köln

6.5.2025, 10 Uhr, online

Details und Anmeldung

Im Rahmen eines geschichtsdidaktischen Hauptseminars werden wir von pädagogischen Mitarbeitenden des NS-Dokumentationszentrums Einblicke in die pädagogische Arbeit mit Schulklassen und anderen Gruppen junger Menschen erhalten. Eine zuhörende Teilnahme per Zoom ist nach Anmeldung möglich.

Kontakt: Sebastian Barsch (s.barsch@uni-koeln.de)


Führungen durch die Ausstellungen des Nationalsozialismus-Dokumentationszentrums der Stadt Köln (NS Dok)

6.5.2025, 15 Uhr • 7.5.2025, 14:30

Details und Anmeldung
  • 6. Mai 2025, 15 Uhr: Ausstellung „Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg“ (in englischer Sprache)
  •  7. Mai 2025, 14:30 Uhr: Dauerausstellung „Köln im Nationalsozialismus“

Die Teilnahme an den Führungen steht allen Interessierten offen (begrenzte Plätze!). Die Teilnahme ist kostenfrei. 

Veranstaltet in Zusammenarbeit mit der Fachschaft Geschichte.

Kontakt: Silke Hackenesch (silke.hackenesch@uni-koeln.de)


„Wir müssen reden“: Soziale Medien und Demokratie – Podiumsdiskussion

8.5.2025, 10–11:30 Uhr, Universität zu Köln, Hauptgebäude, Hörsaal VIII

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Historiker*innen und Kulturwissenschaftler*innen diskutieren mit dem Publikum:

  • Soziale Medien als Gefahr oder Chance für die Demokratie?
  • Wie hat sich die Struktur der sozialen Medien verändert?
  • Welche Auswirkungen haben soziale Medien auf Geschichtsbilder?
  • Wie beeinflussen soziale Medien Geschichtsvermittlung in der Schule?

Podiumsteilnehmer*innen:

  • Moritz Hoffmann (Universität Heidelberg)
  • Anja Neubert (Universität Leipzig)

Kontakt: Debora Gerstenberger (debora.gerstenberger@uni-koeln.de)



Saarbrücken

Frauen in Abstimmungskampf, Widerstand und Exil 1935-1945, Vortrag von Prof. Dr. Bärbel Kuhn

8.5.2025, 18:00 Uhr, Frauen- und Genderbibliothek, Großherzog-Friedrich-Straße 111

Details

Vor 90 Jahren, am 13. Januar 1935, fand im Saargebiet eine Volksabstimmung statt, die bis heute kontrovers diskutiert wird. Die Saarländerinnen und Saarländer sollten sich entscheiden, ob sie zu Deutschland zurückkehren, an Frankreich angegliedert werden wollten oder für die Beibehaltung des „Status quo“ waren.  90.8 %  der Abstimmungsberechtigten haben für die Rückgliederung des Saargebietes an Deutschland gestimmt, 8,9 % für den Status quo und 0,4% für die Vereinigung mit Frankreich. Die Wahlbeteiligung lag bei fast 98%. Die Frage, warum über Parteigrenzen hinweg die Menschen an der Saar so einhellig für die Rückkehr nach Deutschland, selbst ein Nazi-Deutschland, gestimmt haben, bewegt bis heute die Gemüter und die Forschung. In dem Vortrag wird insbesondere nach der Rolle von Frauen im Abstimmungskampf gefragt. 

Kontakt: info(at)frauengenderbibliothek-saar.de


„Immer mit einem Fuß im Grab“. Erfahrungen deportierter deutscher Juden, Vortrag von Prof. Dr. Andrea Löw

8.5.2025, 18:00 Uhr, Politische Akademie der Stiftung Demokratie Saarland, Europaallee 18

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Ab Herbst 1941 wurden die im Deutschen Reich verbliebenen Jüdinnen und Juden systematisch „nach Osten“ deportiert. Der Deportationsbefehl war unerbittlich – ein Koffer war erlaubt, es blieb kaum Zeit, um alles zu regeln und Abschied zu nehmen. Dann wurden die Menschen aus ihrem bisherigen Leben gerissen. Wer konnte, schrieb Briefe an Verwandte, in denen sie ihnen und sich selbst Mut machen, aber auch ihre Sorgen und Ängste thematisierten. Auch während des Transports, in den Ghettos und den Lagern schrieben die Menschen Briefe und Postkarten, es sind Tagebücher und Chroniken überliefert, die in der Situation selbst entstanden sind, was diese Zeugnisse so unmittelbar macht. Aus den Stimmen der einzelnen Menschen komponiert Andrea Löw eine Erzählung, die die ganze Ungeheuerlichkeit des Verbrechens emotional bewusst macht. Indem sie selbst zu Wort kommen, werden die Menschen sichtbar – als Mütter, Kinder, Großeltern, als Liebende, als Junge und Alte. Sie schildern ihre Ängste und Hoffnungen, die Stationen bis zur Abreise, den Transport, das Überleben im Ghetto. Die meisten erwartete am Ziel der sichere Tod, die Überlebenden berichten von Gefangenschaft, Flucht und Rettung. Doch die „Befreiung“ war für viele von ihnen nach anfänglicher Freude kein glücklicher Moment. Denn sie waren krank, in vielen Fällen völlig allein und sie wussten nicht, wo ihr Zuhause ist oder wohin sie sich wenden sollten.

Den Vortrag hält Prof. Dr. Andrea Löw, Wissenschaftliche Leiterin des Zentrums für Holocaust-Studien am Institut für Zeitgeschichte München.

Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Synagogengemeinde Saar statt.

Kontakt: info@sdsaar.de, 0681-90626 0


Siegen

Demokratiebildung und Theater – Die NSU-Monologe

8.5.2025, 9–14:00 Uhr, Kulturhaus Lyz, St.-Johann-Str. 18, 57074 Siegen

Details

Anhand des Theaterstücks „NSU-Monologe“ soll mit den Teilnehmenden darüber diskutiert werden, wie sich das Thema „Rechtsextremismus“ in der Schule umsetzen lässt.

Kontakt: Petra Schöppner (petra.schoeppner@uni-siegen.de)

Die Veranstaltung ist bereits ausgebucht.
Kooperation des Kommunalen Integrationszentrums Siegen-Wittgenstein, des ZfsLs Siegen, des Historischen Seminars der Uni Siegen (gefördert durch die Bürgerstiftung Siegen)


Stuttgart

Kapitulation und Neuanfang – Theodor Heuss und Elly Heuss-Knapp in der „Stunde Null“ (Führung)

4.5.2025, 15:00 Uhr, Theodor-Heuss-Haus, Feuerbacher Weg 46

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Theodor Heuss war während der NS-Zeit ins politische Abseits gedrängt worden, auch konnte er seiner Tätigkeit als Journalist nicht mehr uneingeschränkt nachgehen. Das Ende des 2. Weltkriegs erlebte er mit seiner Frau fernab von den Kriegsgeschehnissen in Heidelberg. Wie erlebte das Ehepaar Heuss das Ende des 2. Weltkriegs? Wie meisterten sie die entbehrungsreichen Jahre und schafften es, einen großen Beitrag zu leisten am politischen und gesellschaftlichen Wiederaufbau des Landes? Wie gelang es dem ersten Bundespräsidenten, die junge Bundesrepublik in den Kreis der Staatengemeinschaft zurückzuführen?   Die Themenführung beleuchtet das Ende des 2. Weltkriegs aus der Perspektive unseres ersten Bundespräsidenten und seiner Frau. Sie geht auch der Frage nach, ob und wie sich der Blick auf den 8. Mai 1945 im Laufe der letzten 80 Jahre in unserer Erinnerungskultur gewandelt hat.

Kontakt: Stiftung Bundespräsident-Theodor-Heuss-Haus, Tel. (0711) 95 59 85-0; info@theodor-heuss-haus.de;


Der „Krieg“ gegen die NS-Erinnerung. Geschichtsdeutungen der extremen Rechten nach 1945, Vortrag von Dr. Volker Weiß

8.5.2025, 18:00 Uhr, Theodor-Heuss-Haus, Feuerbacher Weg 46

Details

Die extreme Rechte deutet Geschichte gezielt um: So erklärt sie den Nationalsozialismus zum linken Projekt; Nazis verortet sie vor allem in der Ukraine. Die DDR wird für radikale Antikommunisten zum vielbewunderten preußischen Ordnungsstaat und die untergegangene Sowjetunion zum Bollwerk gegen einen liberalen Westen. Damit konstruieren Rechtsextreme eine Vergangenheit, die es so nie gegeben hat, aber geschichtspolitisch äußerst wirkmächtig ist.

Der Historiker Volker Weiß ordnet diese historischen Gegenerzählungen der extremen Rechten in eine lange Traditionslinie ein und arbeitet die Gefahren für die Gegenwart heraus: Der „Krieg“ gegen Geschichte und NS-Erinnerung wird so zum Einfallstor, um die Werte der liberalen Demokratie zu untergraben.

Dr. Volker Weiß ist Historiker und war viele Jahre als Fachautor für große überregionale Zeitungen und Online-Magazine tätig.

Kontakt: Stiftung Bundespräsident-Theodor-Heuss-Haus, Tel. (0711) 95 59 85-0; info@theodor-heuss-haus.de


Tübingen

„Das Lied der Freiheit wird durch die Ukraine klingen“? Krieg, Politik und Öffentlichkeit in der Ukraine – Journalistische Erfahrungen und Analysen

6.5.25, 18:15 Uhr, Universität Tübingen, Alte Aula, Münzgasse 30

Details

Die Journalistinnen Andrea Beer (Stuttgart/Kyjiw) und Ellina Samowilowa (Kyjiw) berichten aus der Ukraine, die ihre Demokratie und Freiheit gegen den russischen Überfall verteidigt. Die Veranstaltung findet an der Universität Tübingen gemeinsam mit der Heinrich Böll Stiftung Baden
Württemberg statt.

Kontakt: osteuropa@uni-tuebingen.de


Alt genug für politische Teilhabe?

7.5.2025, 14:00–15:30 Uhr, Universität Tübingen, Seminar für Zeitgeschichte

Details und Anmeldung

Die Frage ist alt, ab wann Menschen „mündig“ genug sind, um vollwertige Mitglieder ihrer Gesellschaft zu sein. Im März 1974 diskutierte der Deutsche Bundestag die Herabsetzung der Volljährigkeit von 21 auf 18 Jahre. In verteilten Rollen lesen das Plenarprotokoll des Deutschen Bundestags und diskutieren die Argumente, die die Union, SPD und FDP vortrugen, um „politische Mündigkeit“ zu definieren. Diese Veranstaltung findet im Rahmen einer Lehrveranstaltung des Seminars für Zeitgeschichte der Uni Tübingen statt. Interessierte sind herzlich eingeladen teilzunehmen. Um Anmeldung per Mail wird gebeten.

Kontakt: katharina.seibert@uni-tuebingen.de